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Alternative grammatische Strukturen

Daniela Kohn
 

Daß derselbe Inhalt unterschiedlich wiedergegeben werden kann, ist eine Binsenweisheit. Wenn heute von Synonymie gesprochen wird, so weiß man, daß es nicht unbedingt um Bedeutungsidentität zweier oder mehrerer Wörter geht, eher bezieht man sich dabei auf die Bedeutungsähnlichkeit. Der Begriff der Synonymie wird aber noch erweitert, indem als Synonyme nicht nur einzelne Wörter angesehen werden, sondern auch Sätze können untereinander oder ein Satz kann mit einem Wort synonym sein. Gehen wir von den Beispielsätzen Lehmanns (1982, 1984 und 1988 – cf. Solfjeld, 1995:31) aus, der damit zeigen möchte, daß Prädikationen, “Satzinhalte”, auf verschiedene Weisen vermittelt werden können: die prototypische Art und Weise eine Prädikation zu vermitteln, geschieht etwa durch einen Satz (im traditionellen Sinne: Satz mit finitem Verb). Prädikationen lassen sich aber auch in nominaler Form, zum Beispiel durch Verbalsubstantive, vermitteln. Eine Art Zwischenposition nehmen Infinitivkonstruktionen ein. Sie sind nominaler als Sätze, aber gleichzeitig weniger nominal als Verbalsubstantive. Demnach wird bei Lehmann Nominalität als eine graduelle Eigenschaft aufgefaßt, und mehr oder weniger nominale Konstruktionen stellen Ausdrucksalternativen des gleichen Inhalts dar.

In den Sätzen unten werden die in ( ) gesetzten Ausdrücke in der Reihenfolge von (a) bis (e) immer “nominaler”. In (a) kommt Tempus noch durch das finite Verb zum Ausdruck, ab (b) aber nicht mehr. In (c) sind die Satzglieder im traditionellen Sinne in Attribute verwandelt worden und in (d) und (e) sind die Attribute weggefallen:

(a) Daß Leo die Dame ermordete, war furchtbar.

(b) Die Dame zu ermorden war furchtbar.

(c) Leos Ermordung der Dame war furchtbar.

(d) Die Ermordung war furchtbar.

(e) Der Mord war furchtbar.

Von (a) bis (e) gehen die typischen Satz-Merkmale immer mehr verloren, was mit einer zunehmenden Implizitheit der vermittelten Prädikation einhergeht. In (d) und (e) bleibt zum Beispiel unausgedrückt, wer wen ermordet, was weiter oben explizit ist. Obwohl in diesen beiden Sätzen die Prädikation weitgehend “verborgen” ist, ist es deutlich, daß sie eine solche vermitteln. (Solfjeld, 1995:32) Ungefähr derselbe Inhalt wird auf verschiedene Weisen ausgedrückt, mit mehr oder weniger Einzelheiten. Was die aufgezählten Beispielsätze gemeinsam als Organisationszentrum des Inhalts haben ist die Wurzel -mord-. In den ersten zwei Sätzen ist sie in den Verben wiederzufinden, in (c), (d) und (e) aber in Nomina. Es kommt zum Spiel zwischen Syntax und Semantik, ein Spiel der Möglichkeit und Verpflichtung. Das Verb ermorden  verlangt auf syntaktischer Ebene die Besetzung der Stelle des Nominativs (in diesem Falle Agens) und des Akkusativs (in diesem Falle Patiens):

Leo ermordet die Dame.

Die Bedeutung des Verbs ermorden verlangt die beiden Kasus, anders gesagt: die Semantik des Verbs determiniert das Auftreten auf syntaktischer Ebene des Nominativs und des Akkusativs. Fehlen diese, so ist der Satz ungrammatisch. Die syntaktische Valenz ist eigentlich die Aktualisierung der semantischen Valenz. Seit langem ist die Auffassung der Valenz als grammatische Reflexe der Syntax vorbei, für die dann eine semantische Stufe des Valenzwörterbuchs ontologische Merkmale möglicher Kontextpartner eingrenzt. In Anlehnung an W. von Humboldt wäre für W. Thielemann (1994:195-196) die Basis des Valenzansatzes philosophisch damit zu begründen, “…daß die Dinge der außersprachlichen Realität in je unendlichen Zusammenhängen stehen, zu deren ‘Aneignung’ das menschliche Denken und als dessen Vermittlung die Sprache über je endliche Mittel verfügen, was ein Nacheinander der Aneignung bedingt, die relative Fraktionierung der Zusammenhänge einschließt, nicht zuletzt aber auch Kombinatorik der endlichen Mittel voraussetzt, um mit ihnen dennoch zu einer isomorphen Abbildung der Gegebenheiten der äußeren Wirklichkeit gelangen zu können.” (Thielemann, 1994:195-196).

Analysieren wir die Sätze (c), (d) und (e), so sehen wir, daß es um Nomina geht, die von Verben abgeleitet sind (Nomina actionis, Deverbativa, Verbalsubstantive). Dieser Wechsel der Sprachzeichenklasse ermöglicht es, die mit einem Verb bezeichneten Vorgänge oder Handlungen im Text so auszudrücken, daß die lexikalische Information des Verbs in den Vordergrund gerückt wird, während alle sonstigen Merkmale eines finiten Verbs – Gesprächsrolle, Numerus und Tempus-Register- wegfallen. In den Beispielsätzen wird das deverbale Nomen Ermordung mit Hilfe eines der produktivsten Nominalsuffixe der deutschen Gegenwartssprache, -ung, das feminine Nomina von Verben ableitet, gebildet. Vor allem werden transitive Verben mit diesem Suffix nominalisiert. Auch wenn in den letzten beiden Sätzen die Information nicht vollständig wiedergegeben wird, ist es doch ersichtlich, daß jemand jemanden ermordet hat.

Im Falle des deverbalen Nomens Ermordung geht es um dieselbe Bedeutung, wie beim entsprechenden Verb. Dabei können die Nomina, die im Umfeld des Verbs die Handlungsrollen Subjekt und Objekt besetzen, im Determinationsbereich des deverbalen Nomens für beide Handlungsrollen als Genitiv-Adjunkte auftreten. Da der Genitiv lediglich einen nicht näher spezifizierten Referenz-Zusammenhang signalisiert, kann der Hörer/Leser nur mit Hilfe des Kontextes entscheiden, welcher Valenz im verbalen Umfeld das Genitiv-Adjunkt entspricht (Leos Ermordung, die Ermordung der Dame). Sollen beide Handlungsrollen zugleich in den Determinationsbereich des deverbalen Nomens, dann tritt  ein Adjunkt mit der Präposition durch, das Objekt des Verbs weiterhin als Genitiv-Adjunkt auf (die Ermordung der Dame durch Leo).

Im Falle des Deverbativums, im Unterschied zum Verb, ist die Besetzung der Stellen nicht grammatisch obligatorisch. Diese “Leerstellen” werden auch im semantischen Plan des Nomens actionis beibehalten, präsupponiert. Ihre syntaktische Aktualisierung aber, ist fakultativ. Der Satz, der das Deverbativum enthält, ist grammatisch auch ohne diese “Aktanten”. Sie sind aber obligatorisch, wenn ihr Fehlen das richtige Verstehen des Textes beeinträchtigen würde.

G. Helbig (1992:112) bemerkt aber, zusammen mit anderen, daß nicht alle deverbalen Substantive die valenz ihrer Basiswörter übernehmen, sondern nur solche, die die Bedeutung des Basiswortes (z.B. Die prozessuale Bedeutung des Verbs) erhalten. Verbalsubstantive dagegen, die die Bedeutung ihrer Basiswörter nicht bewahren, statt dessen das Resultat des durch die Verbalhandlung erreichten Geschehens oder einen entstandenen (konkreten) Gegenstand bezeichnen, unterscheiden sich in Bedeutung und Valenz deutlich von den ihnen zugrunde liegenden Verben, mitunter sogar bei gleichen (aber mehrdeutigen) Wortformen. Er gibt als Beispiel die Nominalisierung des Verbs liefern an:

(a) Der Großhandel lieferte die lebensmittel regelmäßig.

(b) Die Lieferung der Lebensmittel durch den Großhandel erfolgte regelmäßig.

(c) er kontrollierte die eingegangene Lieferung.

Im dritten Beispielsatz bewahrt Lieferung nicht die prozessuale Bedeutungskomponente des Basisverbs und dessen Valenzeigenschaften (so G. Helbig, 1992). Die syntaktische Valenz läßt sich nicht erkennen.

Obwohl dieses Verbalsubstantiv im letzten Beispielsatz keine  Leerstellen für Agens und Patiens hat und verdinglicht wird, behält es eigentlich weiterhin, virtuell, die Prozessualität des Verbs aus dem es entstanden ist. Die Bedeutung des Verbs liefern könnte als ein Skript dargestellt werden, mit den semantischen Aktanten als Minimalbesetzer. Sowohl im Falle von ermorden, als auch im Falle von liefern ruft der Hörer/ Leser ab, was im Prinzip, aufgrund seines Wissens, zusammengehört (Beaugrande/ Dressler, 1981:96). Es können Hypothesen gebildet werden, was in einer Textwelt weiter auftreten könnte. Auch wenn ein Deverbativum seine syntaktische bzw. semantische Valenz verloren hat, scheinbar seine Prozessualität, kann das Skript hinter dem Wort wann immer im Text abgerufen werden. Dreht sich auf der Satzebene, grob gesehen, alles um die Valenz, so wird diese auf der komplexeren Textebene nicht mehr operational. Die semantische Valenz erscheint uns als eine Repräsentationsstruktur auf der Bedeutungsebene, die ihr irrelevantes Gewand verloren hat (Eco, 1991:66). Nicht nur, daß auf der Textebene diese Valenz nicht verlorengeht, die Wörter tragen mit sich ihr ganzes Ungesagte, aber fast ihr je Gesagte. Endel Tulving führte 1972 den Terminus semantisches Gedächtnis , neben dem Episodengedächtnis ein. Dieser spiegelt “die inhärenten Muster der Wissensorganisation wider, d.h. die Strukturen von Ereignissen und Situationen (etwa ‘was gilt für die Welt im allgemeinen und wie hängt alles miteinander zusammen?’)”. (Beaugrande/ Dressler, 1981: 94). Die Information, die das Deverbativum Lieferung im letzten Beispielsatz scheinbar verliert, bleibt als semantisches Wissen  erhalten und der Emittent / Rezipient hat jederzeit die Möglichkeit von diesem Gebrauch zu machen.  

Literatur:

1.     Beaugrande, R. A.de, Dressler, W. (1981), Einführung in die Textlinguistik, Max Niemeyer Verlag, Tübingen.

2.     Eco, U. (1991), Lector in fabula, Editura Univers, Bucureºti.

3.     Engel, U. (1992), Deutsche Grammatik, 2., verbesserte Auflage, Julius Groos Verlag, Heidelberg.

4.     Freytag, Sigrid (1991), Sachverhaltsbezeichnungen des Deutschen mit einem Verbalabstraktum als Kern, in Zimmermann, I. (Hrsg.), “studia grammatica” XXXIII, Syntax und Semantik der Substantivgruppe, Akademie Verlag, Berlin, S. 111-147.

5.     Helbig, G., Probleme der Valenz- und Kasustheorie, Max Niemeyer Verlag, Tübingen, 1992.

6.     Solfjeld, K. (1995), Sentenzialität und Übersetzungsstrategien Deutsch-Norvegisch, in “Zielsprache Deutsch”, Nr. 1, Max Hueber Verlag, München, S. 31-43.

7.     Helbig, G. (1992), Probleme der Valenz- und Kasustheorie, Max Niemeyer Verlag, Tübingen.

8.     Thielemann, W. (1994), Valenzen, Kasus, Frames, in Thielemann, W., Welke, K. (Hrsg.), Valenztheorie – Werden und Wirkung. Wilhelm Bondzio zum 65. Geburtstag, Nodus Publikationen, Münster.

9.     Weinrich, H. (1993), Textgrammatik der deutschen Sprache, Dudenverlag, Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich.


 

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