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DAS FENSTERMOTIV

Zeugen und Gehilfe in Kafkas Prozess

Ana Irina Pilca

Man muss sich dieses Werk sozusagen vom Leibe halten und lediglich als Zuschauer das Spiel und Widerspiel der Parteien beobachten, man darf sich mit keiner Partei mehr einlassen als mit einer anderen, auch nicht mit dem Helden.[1] (Martin Walser)

 

Die ganze Handlung des Romans entsteht mittels Josef K.s Betrachtung; es wird nur das erzählt, was sich dem Blick K.s anbietet. Der  Leser sieht alles durch K.s Augen, aber es wird ihm gleichzeitig auch eine Außenposition angeboten, von der aus ihm eine Art Übersicht auf K.s Dasein zugänglich ist. Die Wiedergabe in der dritten Person und im Erzähltempus des Präteritums hat zur Folge, „dass der Leser in den Helden hineinschaut und erfährt, was sich in dessen Bewusstsein abspielt, ohne dass dies zur Identifikation mit seinem Ich führt“[2]. Die erlebte Rede hält beim Leser das Bewusstsein wach und bietet ihm eine kritische Zurückhaltung gegenüber der subjektiven Sicht des Protagonisten an.

Unsere Lektüre von Franz Kafkas Roman „Der Prozess“ vollzieht sich aus den möglichen Andeutungen einiger Elemente, nämlich des Fensters, der Zeugen am Fenster und der Gehilfe K.s, die dem Leser ermöglichen, seine auch durch die erlebte Rede angebotene Außenposition auszunutzen.

Die Kunst- und Literaturgeschichte zeigen, dass die Künstler das Fenstermotiv immer wieder benutzt haben, dank seines Vermögens, etwas „inszenieren“ zu können, die Orientierung des Blicks bzw. das Erzählen einer Geschichte, während die Schriftsteller auf dasselbe Motiv  verwiesen haben, um die Verhältnisse zwischen Wirklichkeit und Fiktionalität zu thematisieren.

Der Leser des Romans genauso wie der Betrachter eines Bildes, in dem das Fenstermotiv erscheint, befindet sich nicht im Bild, daher wird ihm eine Objektivierung ermöglicht, um die Komplexität des Bildes zu begreifen, ganz im Gegenteil zu dem Zuschauer im Bild,  dem diese Objektivierung versagt bleibt[3].

In Franz Kafkas Roman wird diese Objektivierung nämlich dadurch erreicht, dass der Leser die oben genannten Elemente in erster Linie aus K.s Betrachtungsweise wahrnimmt, um danach sie innerhalb der ganzen Handlung und in Bezug auf K. selbst anders anzudeuten.

Laut Victor Ieronim Stoichiþã[4] ist „die Darstellung des thematisierten Zuschauens in der bildenden Kunst immer ein Hinweis auf die Bildbetrachtung“[5]. Seiner Auffassung nach, ist „ die Anwesenheit der Zeugen[6] innerhalb des Gemäldes jedesmal ein Zeichen für die Rezeption des Bildes“[7].

In der hier vorliegenden Untersuchung betrachten wir K. selbst als Zuschauer, dessen Blick aber nur begrenzt bleibt, weil er jenseits des Fensters nichts mehr als die Zeugen am Fenster gegenüber liegenden Häuser anschaut. Die alte Frau und der alte Mann am Fenster könnten sogar als Widerspiegelungen seiner eigenen im Prozess verwickelten Existenz verstanden werden. Innerhalb des Romans wird K. sich immer mehr zum Fenster wenden, aber er sieht nichts durch, nur Nebel oder Schneeflocken. Die Metapher des Sehens lässt sich auch als Andeutung an die Täuschung K.s lesen. Über diese Täuschung spricht der Geistliche selbst in seiner Erörterung der Parabel „Vor dem Gesetz“.

Es gibt aber Stellen im Text, wo K.s Bewusstsein zu erwachen scheint, wenn er immer wieder versucht, Distanz zur eigenen Existenz zu nehmen, und sie als außenstehender Zuschauer zu beurteilen. In Kafkas Tagebuchaufzeichnungen befinden sich an vielen Stellen Bemerkungen, in denen man ein Zwiespalt des Ichs wahrnehmen kann. Dieses Verhältnis des Ichs gegenüber eigener Handlungen begegnet uns auch im „Prozess“. K. bleibt aber „im Bild“, er befindet sich immer im „Prozess“ verwickelt und ihm bleibt diese Obiektivierung versagt. In diesem Zusammenhang werden die Gehilfe K.s nützlicher zum künftigen Leser als zum Helden im Roman.

Wolfgang Isers Rezeptionstheorie fördert unser Interpretationsverfahren. Aus ihrer Perspektive könnte man das Fenster, die Zeugen am Fenster und die Gehilfe K.s als wesentliche Elemente des Kommunikationprozesses verstehen, der zwischen dem Text und dem Leser entsteht, wenn der Leser diesen „Kommunikationsantrieben“ Aufmerksamkeit verschenkt. Sie wären genau die Leerstellen, worüber W. Iser spricht, d.h. „die Gelenke des Textes“, indem sie die Vorstellungen des ersten und des zweiten Grades bestimmen. Die Leerstellen sollten laut W. Iser als „für des Sinn des Textes (so wie er durch die Lektüre sich zu entfalten vermag) konstituierende Gelenke“ verstanden werden.

Einen ersten Schritt in Richtung unserer Lektüre wurde von Martin Walser gemacht, als er in seiner „Beschreibung einer Form“ verschiedene Elemente der epischen Darstellung besprochen hat. Martin Walser sieht K.s Dasein als unendliche wechselseitige Aktion der Existenzbehauptung K.s und der Aufhebung durch die anderen Figuren. 

Wir versuchen jedoch in unserer Interpretation Martin Walsers’ Meinung, laut derer „bei Kafka der Leser in der gleichen Unwissenheit belassen“ werde „wie der Held  selbst“[8], zu widersprechen, indem wir die Rolle der oben genannten Elementen für den Lesevorgang zu veranschaulichen versuchen. 

Die Aufhebung, worüber Martin Walser spricht, hat auf K. nur eine verwirrende Wirkung (wegen dieser Aufhebung fühlt sich K. immer wieder als „betäubt“); K. weiss nicht mehr, was zu verstehen wäre und lässt sich mehr oder weniger unwillkürlich weiter ins gesetzliche Verfahren hineinziehen. Wir vertreten jedoch die Meinung, dass die Aufhebung, die jene Gehilfe oder Zeugen ausüben, besonders auf  den Leser wirken, indem der Leser sie bewusst annehmen könnte und aus ihrer Perspektive K.s Dasein zu untersuchen beginnen würde. Der Leser nimmt nämlich die Unwissenheit des Helden wahr innerhalb der von W. Iser identifizierten Vorstellung ersten Grades. Der Leser kann aber in einer Vorstellung zweiten Grades das ganze Bild sich ansehen, kann den Fäden der Geschehnisse folgen und die Widerspiegelungen zwischen dem Helden und den anderen Figuren im Text bemerken und andeuten.

Martin Walser nannte als Beispiel dieser Aufhebung das Verhalten des Advokaten gegenüber K.

Der Advokat verfährt mit Josef K. so, dass er ihn zuerst demütigt; wenn er  genügend gedemütigt hat, muntert er ihn wieder auf (Prozess, S. 124). Josef K. versucht, irgend etwas über seinen Prozess zu erfahren; es darf ihm aber nur gesagt werden, was ihn nicht „allzu hoffnungsfreudig“ und nicht „allzu ängstlich“ macht; und das ist: „dass sich einzelne Richter sehr günstig ausgesprochen haben, während andere sich weniger günstig geäußert haben ... “ (Prozess, S. 137).

Dieses Ergebnis wird vom Advokaten als „sehr erfreulich“ bezeichnet, „nur dürfte man daraus keine besondere Schlüsse ziehen, da alle Verhandlungen ähnlich beginnen. “ (Prozess, S. 133)[9]

Der Leser nimmt diese Aufhebung wahr, aber ihm wird die Gelegenheit angeboten, den Helden unter der Auswirkungen dieser Aufhebung zu betrachten und zu verstehen. Diesbezüglich lässt sich Kafkas Prozess als In-Frage-Stellen der Wirklichkeit bzw. der Wirklichkeitswahrnehmung[10] lesen. Das Fenster kann als Element hermeneutischer Selbstreflexion begriffen werden, indem der Leser es als Anregung zum Nachdenken über K.s Verhältnis der Wirklichkeit gegenüber berücksichtigt, was K. zu übersehen vermag. K. bemerkt zwar die Figuren am Fenster, aber er lässt sich in dem Spiel der Wächter verwickeln und sich von diesen Zeugen entfernen. Am Ende des ersten Kapitels steigt er ins Auto ein und lässt sich wegfahren, nachdem er Kullich aufgeregt gerufen hatte: »Schauen Sie nicht hin!« stieß er hervor, ohne zu bemerken, wie auffallend eine solche Redeweise gegenüber selbständigen Männern war.“[11], weil, wie uns im Text gesagt wird: „K. ärgerte sich über Kullich, daß dieser auf den Mann aufmerksam machte, den er selbst schon früher gesehen, ja den er sogar erwartet hatte“[12], „als plötzlich Kullich auf das gegenüberliegende Haustor zeigte, in dem eben der große Mann mit dem blonden Spitzbart erschien und, im ersten Augenblick ein wenig verlegen darüber, daß er sich jetzt in seiner ganzen Größe zeigte, zur Wand zurücktrat und sich anlehnte. Die Alten waren wohl noch auf der Treppe.“[13] Schon bei dieser Abfahrt führt K. ein Zwiegespräch mit sich selbst, als er sich dessen bewusst wird, dass er nicht ganz geistesgegenwärtig war, um das Weggehen des Aufsehers und der Wächter zu bemerken:

Man setzte sich und fuhr los. Da erinnerte sich K., daß er das Weggehen des Aufsehers und der Wächter gar nicht bemerkt hatte, der Aufseher hatte ihm die drei Beamten verdeckt und nun wieder die Beamten den Aufseher. Viel Geistesgegenwart bewies das nicht, und K. nahm sich vor, sich in dieser Hinsicht genauer zu beobachten [14].

K. hat sogar daran gedacht, „er könnte Frau Grubach als Zeugin führen oder auch die beiden Alten von drüben, die wohl jetzt auf dem Marsch zum gegenüberliegenden Fenster waren.“[15], falls jemand ihm nicht glauben würde, wenn er über seinen Fall erzählte. Dieses von der Anwesenheit der neugierigen Zeugen am Fenster verursachte Zwiegespräch K.s mit sich selbst lenkt die Aufmerksamkeit des Lesers auf K.s Reaktionen  auf eine eindringende, potentiell gefährliche Realität, die er am Anfang zu ignorieren versucht, die er aber mit der Zeit immer ernster nimmt. K’s „zerstreute Blicke“[16], über die im Text mehrmals die Rede sein wird, beziehen sich auf dieselbe Reaktionen K.s, bzw. auf seine Unwissenheit im Verhalten gegenüber dem Gericht.

K. ist der Betrachter hinter dem Fenster, der sich aber auch beobachtet fühlt, wie z.B. als er zur ersten Untersuchung geht:K. ging tiefer in die Gasse hinein, langsam, als hätte er nun schon Zeit oder als sähe ihn der Untersuchungsrichter aus irgendeinem Fenster und wisse also, daß sich K. eingefunden habe[17].“

Das Fenster ist auch der für das Phantasieren günstige Raum, indem die Figuren, die sich hinter bzw. vor dem Fenster befinden, sich in ein Spiel von Gestik und Andeutungen hinein treten. Damit wird selbst das Verhältnis zwischen Zugänglichkeit auf der Bildebene (in Bezug auf K.s Dasein, seine Wahrnehmung einer Realität, die er als unverständlich empfindet) und die Unzugänglichkeit auf der Sprachebene (d.h. K.s Unvermögen, seine Situation zu begreifen, als er sich einfach wie „betäubt“ oder „zerstreut“ fühlt) und dessen Auswirkungen thematisiert.

Die Zuschauer am Fenster wecken K.s Bewusstsein auf, indem K. sich Fragen zu stellen beginnt. K. fragt zwar den Inspektor über die Gestalten am Fenster gegenüber der Strasse, aber er bekommt keine Antwort. K. fühlt sich jedoch von der besonderen Neugier der alten Frau am Fenster hineingezogen.

K. wartete noch ein Weilchen, sah von seinem Kopfkissen aus die alte Frau, die ihm gegenüber wohnte und die ihn mit einer an ihr ganz ungewöhnlichen Neugierde beobachtete, dann aber, gleichzeitig befremdet und hungrig, läutete er[18];

drüben sah er die alte Frau, die einen noch viel älteren Greis zum Fenster gezerrt hatte, den sie umschlungen hielt. [19]

Mit der Zeit bleibt K. immer länger vor dem Fenster sitzen, obwohl sein Blick nach Außen nicht dringt. Damit wird mehr ein Zurücktreten vor der Illusion in eigenen Innern gedeutet, wo er sich keinen Gedanken mehr ergeben wird.[20]. Woher diese Leere und das Unvermögen, mit sich selbst zu reden? K. bleibt als Zuschauer, er bemerkt irgendwie „unbewusst“ etwas, er empfängt für ihn nicht ganz deutliche Signale von einem sich zu entschlüsselnden Außen, aber er scheint sie zu übersehen, indem er in seinen Gedanken kein Entschlüsselungsverfahren durchführt. Wenn er zu sich selbst zurücktritt, ist er wie „betäubt“, die Fenster, durch die er schauen sollte, bieten ihm keinen Blick nach Außen, er bleibt da wie vor einer Mauer.

Sogar wenn das Fenster geöffnet wird, bringt diese Eröffnung keine frische Luft und keinen Blick nach einem rettenden Außen oder Innen, sondern nur noch Nebel[21]. Trotzdem wendet sich K. immer dem Fenster zu, als ob er sein befreiendes Vermögen ahnte, aber die Befreiung bleibt ihm untersagt, solange er dieses Fenster nicht öffnet, solange er keinen Versuch macht, das Fenster wirklich zu öffnen.

In der Szene der Prügelei geht K. wieder zum Fenster und bleibt da mit der Hoffnung, sich nicht verdächtig gemacht zu haben. Später wird K. vor seinem Onkel durch das Fenster blicken, anstatt auf seine Fragen zu antworten, was ihm der Onkel vorwerfen wird: „Schaust durchs Fenster!“[22] Es wäre ein ähnlicher Weg, um an der Wirklichkeit vorbeizuschauen:

Und schon erschien in der Ferne ein Diener (...) K. hatte schnell die Tür zugeworfen, war zu einem der Hoffenster getreten und öffnete es. Das Schreien hatte vollständig aufgehört. Um die Diener nicht herankommen zu lassen, rief er: »Ich bin es!« »Guten Abend, Herr Prokurist!« rief es zurück. »Ist etwas geschehen?« »Nein, nein«, antwortete K., »es schreit nur ein Hund auf dem Hof. (...) Um sich in kein Gespräch mit den Dienern einlassen zu müssen, beugte er sich aus dem Fenster. Als er nach einem Weilchen wieder in den Korridor sah, waren sie schon weg. K. aber blieb nun beim Fenster, in die Rumpelkammer wagte er nicht zu gehen und nach Hause gehen wollte er auch nicht[23].

Bei der Arbeit wird K. gleichgültig den Kunden gegenüber, er wird sich immer häufiger dem Fenster zuwenden und sich den Markt anschauen: „der Schnee fiel weiter und es war noch bedeckt“[24]. K. geht ein Moment weg vom Fenster, um sich das Gesicht zu waschen, aber dann kommt er zurück, mit der Entscheidung, sich selbst zu verteidigen:

Lange saß er so, ohne zu wissen, was ihm eigentlich Sorgen machte, nur von Zeit zu Zeit blickte er ein wenig erschreckt über die Schulter hinweg zur Vorzimmertür (...) Da aber niemand kam, wurde er ruhiger, ging zum Waschtisch, wusch sich mit kaltem Wasser und kehrte mit freierem Kopf zu seinem Fensterplatz zurück. Der Entschluß, seine Verteidigung selbst in die Hand zu nehmen, stellte sich ihm schwerwiegender dar, als er ursprünglich angenommen hatte. Solange er die Verteidigung auf den Advokaten überwälzt hatte, war er doch noch vom Prozeß im Grunde wenig betroffen gewesen, er hatte ihn von der Ferne beobachtet. (...) Jetzt hingegen, wenn er seine Verteidigung selbst führen würde, mußte er sich – wenigstens für den Augenblick – ganz und gar dem Gericht aussetzen, der Erfolg dessen sollte ja für später seine vollständige und endgültige Befreiung sein, aber um diese zu erreichen, mußte er sich vorläufig jedenfalls in viel größere Gefahr begeben als bisher[25].

K. versucht also, sich vor dem ungewöhnlichen Gericht zu verteidigen, aber er fühlt den großen Druck seiner Verantwortung gegenüber dem eigenen Schicksal.

Das Gericht bleibt ihm unbekannt, er weiß nur das, was er auf den Fluren der Kanzleien sehen kann, die hoffnungslosen Angeklagten, die kleine Büros ohne Fenster. Nicht unbedingt hilfreicher, aber vielleicht anschaulicher sind die Einzelheiten, die er von seinen Gehilfen erfährt, besonders von dem Maler Titorelli.

Mittels des Fenstermotivs werden die Unterschiede zwischen K.s Existenz und der des Richters thematisiert. Durch die erlebte Rede nimmt der Leser K.s Überlegungen wahr:

In welcher Stellung befand sich doch K. gegenüber dem Richter, der auf dem Dachboden saß, während er selbst in der Bank ein großes Zimmer mit einem Vorzimmer hatte und durch eine riesige Fensterscheibe auf den belebten Stadtplatz hinuntergehen konnte![26]

Im Unterschied zu K. wohnt der Richter in einem Zimmer unter dem Dach, aber er begnügt sich mit Vorteilen, auf die K. gerne verzichtet[27].

Bei Titorelli, der auch enge Beziehungen zu dem ungewöhnlichen Gericht hat, gab es kein wirkliches Fenster, das geöffnet werden konnte, sondern nur ein gerahmtes Glas, daher die vergeblichen Hoffnungen K.s, frische Luft atmen zu können:

aber jetzt, da er an die Hitze erinnert worden war, starker Schweiß auf der Stirn ausbrach. »Es ist fast unerträglich. (...) »Könnte man nicht das Fenster öffnen?« fragte K. »Nein«, sagte der Maler. »Es ist bloß eine fest eingesetzte Glasscheibe, man kann es nicht öffnen.« Jetzt erkannte K., daß er die ganze Zeit über darauf gehofft hatte, plötzlich werde der Maler oder er zum Fenster gehen und es aufreißen. Er war darauf vorbereitet, selbst den Nebel mit offenem Mund einzuatmen. Das Gefühl, hier von der Luft vollständig abgesperrt zu sein, verursachte ihm Schwindel.[28]

Als K. von Titorelli weg gehen will, wird ihm der Zugang nach Außen durch die kleine Tür angeboten, die aber ihn zum Gericht führt. K. wird scheinbar keinen Zugang nach Außen bzw. nach Innen angeboten, K. sitzt beobachtend hinter seinem Fenster, aber er betrachtet ja nichts, oder wenn er sich inmitten des Marktes befinden wird, wird er nichts hinter den Fenstern mit Vorhängen sehen können. „Alle Fenster hatten Vorhänge“[29]  ist eine Bemerkung, die K. schon als Kind gemacht hatte, was unverständlich für K. war, besonders, wenn das Wetter trüb war.

Auch am Ende das Romans, wenn die zwei Männer in schwarz kommen, wendet sich K. wieder dem Fenster zu, er schaut die Fenster von den Häusern gegenüber  an und sieht, dass die meisten Vorhänge hatten, aber an einem vergitterten Fenster sieht er einige Kinder, die nicht wagten, ihre Plätze zu verlassen, und sich die Hände gaben:

Er stand gleich auf und sah die Herren neugierig an. »Sie sind also für mich bestimmt?« fragte er. Die Herren nickten, einer zeigte mit dem Zylinderhut in der Hand auf den anderen. K. gestand sich ein, daß er einen anderen Besuch erwartet hatte. Er ging zum Fenster und sah noch einmal auf die dunkle Straße. Auch fast alle Fenster auf der anderen Straßenseite waren schon dunkel, in vielen die Vorhänge herabgelassen. In einem beleuchteten Fenster des Stockwerkes spielten kleine Kinder hinter einem Gitter miteinander und tasteten, noch unfähig, sich von ihren Plätzen fortzubewegen, mit den Händchen nacheinander.[30]

Es gibt zwar von Anfang an die Zeugen am Fenster (die alte Frau, den alten Mann, den großen Mann mit rotem Bart) bis zu dem schlanken Mann, der das Fenster am Ende des Romans öffnet, aber auch ein paar andere Leute, die sich auch als Zuschauer vorstellen, nämlich die Mädchen hinter Titorellis’ Tür. Dem Leser wird K.s Verhältnis gegenüber seiner eigenen Existenz vermittelt, aber gleichzeitig wird ihm die Distanzierungsmöglichkeit angeboten, wenn er K.s wirkliche Position beurteilen kann, indem er deren Widerspiegelung durch die Figuren der Zeugnisse berücksichtigt.

In der ganzen Handlung spielen auch die Gehilfen eine wichtige Rolle, sowohl für K., als auch für den Leser.  Josef K. scheint diese Gehilfen sich auszusuchen. Der Pfarrer selbst wirft K. vor, er suche sich zu viele Gehilfen, besonders unter Frauen: „Du suchst zuviel fremde Hilfe“, sagte der Geistliche mißbilligend, „und besonders bei Frauen. Merkst du denn nicht, daß es nicht die wahre Hilfe ist?“[31]

K. will sich selbst retten, indem er sich immer auf andere verlässt. Manchmal hat man sogar den Eindruck, K. würde von den anderen geholfen,  aber die anderen würden sich an ihn wenden, um mit ihm über seinen Prozess zu reden und sie bieten sich ihm mehr von sich selbst als Gehilfen. Die tatsächliche Hilfe bestünde aber in dem heimlichen Sinn ihrer Worte, den K. leider nicht bemerkt oder mindestens zu überhören scheint. Der Pfarrer, der ihm die Parabel über den Mann vom Lande, der zum Gesetz gegangen ist, sagt, deutet ihm in seiner Art und Weise nicht nur das Schicksal dieses Mannes, sondern gleichzeitig, K.s Schicksal auch. Es ginge daher in Kafkas Roman um die Freiheit des Menschen im Unterschied zu dem „im Dienste des Gesetzes eingefesselten Personen“, nämlich die Dienstboten der Justiz, die nur ihren Dienst machen. K. ist der Mensch und er hat die Freiheit zum Gerichtshof zu kommen und von hier wegzugehen, oder zum Anwalt/ zu seinen Hilfskräften oder zum Pfarrer zu gehen, und dennoch wird der Prozess weitergeführt, und das Urteil am Ende wird irgendwie unabhängig von seinen Bemühungen gefällt. An seinem Ende nah hofft und sucht sich K. immer noch Gehilfen. Als er den Mann sieht, der das Fenster öffnet, während die zwei Begleiter ihn zu töten versuchen, glaubt K. eine neue Hilfskraft gefunden zu haben.

Seine Blicke fielen auf das letzte Stockwerk des an den Steinbruch angrenzenden Hauses. Wie ein Licht aufzuckt, so fuhren die Fensterflügel eines Fensters dort auseinander, ein Mensch, schwach und dünn in der Ferne und Höhe, beugte sich mit einem Ruck weit vor und streckte die Arme noch weiter aus. Wer war es? Ein Freund? Ein guter Mensch? Einer, der teilnahm? Einer, der helfen wollte? War es ein einzelner? Waren es alle? War noch Hilfe? Gab es Einwände, die man vergessen hatte? Gewiß gab es solche. Die Logik ist zwar unerschütterlich, aber einem Menschen, der leben will, widersteht sie nicht. Wo war der Richter, den er nie gesehen hatte? Wo war das hohe Gericht, bis zu dem er nie gekommen war? Er hob die Hände und spreizte alle Finger[32].

Der ganze Text lässt sich als ein ungewöhnliches Plädoyer für die Freiheit verstehen, die jedoch von dem Helden in unserer Geschichte nicht angenommen wird; aus den 3 Wahlmöglichkeiten, die K. von Titorelli vorgestellt bekommt, lässt K. genau die „wirkliche Freisprechung“[33] beiseite.

Titorellis Landschaften können auch als Anspielungen auf den Blick nach Aussen verstanden werden, den K. sich aneignen sollte, was er aber wieder übersieht.[34]

Titorellis Landschaften, die K. kaufen möchte oder sich nur dazu verpflichtet fühlt, könnten ein Hinweis darauf sein, dass K. jenseits des Fensters schauen sollte, d.h. die wirkliche Landschaft der äußeren bzw. andere, wahre Existenz sehen sollte. Im Text werden dem Leser Auskünfte gegeben über die Zeit, in der Titorelli diese Landschaften bemalt hat, lange vorher, in der Zeit, als es die „wirkliche Freisprechung“ noch gab.

Die wiederholten Bemerkungen K.s über diese Landschaften erwecken die Aufmerksamkeit des Lesers. Der Leser kann sie auch in Bezug auf Titorellis’ Erklärungen uber seine Kunst beim Malen  von Richterbildnissen verstehen. Es gab zwar eine Zeit, in der das ungewöhnliche Gericht noch keine übergreifende Macht hatte, die aber vorbei ist und deswegen befinden sich die heutigen Angeklagten in einer unlösbaren Position. Der Leser nimmt zwar diese Sachlage wahr, nämlich auf einer ersten Interpretationsebene, was mit K. passiert, wie er den Zeugen am Fenster und den Gehilfen begegnet. Es wird dem Leser doch noch der Hinweis angeboten, mittels der oben erörterten Elemente diese Sachlage in Frage zu stellen und zu durchschauen versuchen. Man könnte einfach vor der Tür bzw. vor dem Fenster stehen bleiben und warten (so wie der Mann vom Land in der Parabel oder wie K. selbst vor dem Fenster steht), oder man könnte doch durchzudringen versuchen, auch wenn nur mit einem flüchtigen Blick.

Zusammenfassend möchten wir feststellen, dass Kafkas Roman mittels einer Dialektik von Zeigen und Verschweigen das Schicksal K.s sichtbar macht, aber mit dem endgültigen Ziel, den Leser zu einer Lektüre herauszufordern, in der er sich Gedanken über die Stimmigkeit eigener Handlungen in einer Welt macht, die ziemlich unverständlich bleibt.

 

Literatur:

 

Primärliteratur:

 

1.        Kafka, Franz, Das erzählerische Werk II“. Der Verschollene (Amerika), Der Prozess, Das Schloss, Augsburg Weltbild 2006 ( Klassiker der deutschen Literatur) (1. Ausgabe 1925,1. Kritische Ausgabe 1990)

2.       Ders., Franz, Tagebücher 1910-1923, Frankfurt am Main, Fischer Taschenbuch Verlag, 1989 (Gesammelte Werke, Taschenbuchausgabe in acht Bänden)

 

 

Sekundärliteratur:

 

1.        Binder, Hartmut, Kafka Kommentar zu den Romanen, Rezensionen, Aphorismen und zum Brief an den Vater, München, Winkler, 1976

2.       Brenner, Peter J., Neue deutsche Literaturgeschichte, Tübingen, Niemeyer Verlag, 1996

3.       Iser, Wolfgang, Der Akt des Lesens. Theorie ästhetischer Wirkung, München, Wilhelm Fink Verlag, 1994 (1. Auflage1976)

4.       Kremer, Detlef, Gleitende Signifikation in BRACKERT, H und STÜCKRATH, J. (Hgg.), Literaturwissenschaft. Ein Grundkurs, Reinbeck bei hamburg, Rowohlt taschenbuch Verlag GmbH, 2000 (1. Aufl. 1992)

5.        Schlingmann, Carsten, Franz Kafka, Philpp Reclam jun. Stuttgart, 1998 (1. Aufl. 1995) (Literaturwissen für Schule und Studium)

6.       Stochiþã, Victor Ieronim, Efectul Don Quijote. Repere pentru o hermeneutica a imaginarului European, Editura Humanitas, 1995

7.        Walser, Martin, Beschreibung einer Form. Versuch über Franz Kafka, Frankfurt am Main, Ullstein, 1978 (Ullstein Buch, 2878)

8.       Escher, M. C.: Bildgalerie, in: ERNST, Bruno: Der Zauberspiegel des Amuritius Cornelis Escher, S. 32, Taschen GmbH 2002 (1. Aufl. 1978)


 

[1] WALSER (1978), S. 99.

[2] SCHLINGMANN (1998), S. 40.

[3] ESCHER,  M. C.: Bildgalerie, ein Bild in dem uns  die Thematisierung des Betrachtens und des Betrachters begegnet, ist ein sehr gutes Beispiel dafür, das dem Betrachter eine Aussenstelle angeboten wird, aus dem er das Bild in seinem Komplexität sich anschauen kann. Von dieser Aussenstelle kann man die Elemente identifizieren, die das Staunen verursachen und die gleichzeitig den Blick des künftigen Betrachters orientieren, während dem Betrachter der Bilder innerhalb der Galerie den Zugang zum Ganzen untersagt bleibt. (siehe Anhang)

[4] STOICHIÞÃ (1995) führt in seinem Buch eine Untersuchung verschiedener Gemälden durch, um die Selbstbezüglichkeit der Malerei zu veranschaulichen.

[5] STOICHIÞÃ (1995), S. 253. [unsere Übersetzung]

[6] STOICHIÞÃ (1995), S. 176 „Wenn sie sich im Hintergrund verstecken, spielen sie für den Zuschauer die Rolle der „Echo-Figuren“. Wenn der optische Zugang zur Narration des Bildes durch Hindernissen erschwert wird, bekommt der Betrachter zusätzliche Hinweise auf den Zugang zum Bild, und er wird gleichzeitig Mittels der Antithese davor gewarnt, dass er eine bevorzugte Stellung hat.“ [unsere Übersetzung]

[7] STOICHIÞÃ (1995), S. 176.

[8] WALSER (1978), S. 22.

[9] WALSER (1978), S. 60-61.

[10] Siehe Kafkas Tagebuch – die beobachtende, sich analysierende Ich-Figur.

[11] KAFKA (2006), S. 297.

[12] KAFKA (2006) , S. 297.

[13] KAFKA (2006) , S. 297.

[14] KAFKA (2006), S. 297.

[15] KAFKA (2006), S. 289.

[16] KAFKA (2006), S. 291.

[17] KAFKA (2006), S. 313.

[18] KAFKA (2006), S. 283.

[19] KAFKA (2006) , S. 288.

[20] BINDER (1976): „jahre­lange Gewohnung an einen freien Ausblick und optische Sensibilitiit hatten nämlich dazu geführt, daB sich Kafka ungliicklich fühlte, wenn ihm von seinem Zimmer aus dieser ungehinderte Blick verwehrt war: »Ohne freiere Aussicht, ohne die Moglichkeit, ein groBes Stiick Himmel aus dem Fenster zu sehn und etwa einen Turm in der Ferne, wenn es schon nicht freies Land sein kann, ohne dieses bin ich ein elender, ge­driickter Mensch, ich kann zwar nicht angeben, was fiir ein Teil des Elends dem Zimmer anzurechnen ist, aber es kann nicht wenig sein«. (F 630 f.) K.s eingeschrankter Blick ist also aufgrund der Erfahrungen des Autors interpretierbar. AnlaB für den Blick aus dem Fenster ist für die Erzahlfiguren meist innere Erregung, das Bediirfnis, sich zu sam­meln und sich iiber eine undurchsichtige Sache Klarheit zu verschaffen.“, S. 227-228.

[21] KAFKA (2006), S. 402: Ohne besonderen Grund, nur um vorläufig noch nicht zum Schreibtisch zurückkehren zu müssen, öffnete er das Fenster. Es ließ sich nur schwer öffnen, er mußte mit beiden Händen die Klinke drehen. Dann zog durch das Fenster in dessen ganzer Breite und Höhe der mit Rauch vermischte Nebel in das Zimmer und füllte es mit einem leichten Brandgeruch. Auch einige Schneeflocken wurden hereingeweht.

[22] KAFKA (2006), S. 364, »Du schaust aus dem Fenster!« rief der Onkel mit erhobenen Armen, »um Himmels willen, Josef, antworte mir doch! Ist es wahr, kann es denn wahr sein?« »Lieber Onkel«, sagte K. und riß sich von seiner Zerstreutheit los, »ich weiß ja gar nicht, was du von mir willst.« »Josef«, sagte der Onkel warnend, »die Wahrheit hast du immer gesagt, soviel ich weiß.“

[23] KAFKA (2006) , S. 360, Es war ein kleiner viereckiger Hof, in den er hinuntersah, ringsherum waren Büroräume untergebracht, alle Fenster waren jetzt schon dunkel, nur die obersten fingen einen Widerschein des Mondes auf. K. suchte angestrengt mit den Blicken in das Dunkel eines Hofwinkels einzudringen, in dem einige Handkarren ineinandergefahren waren. Es quälte ihn, daß es ihm nicht gelungen war, das Prügeln zu verhindern, aber es war nicht seine Schuld, das es nicht gelungen war, hätte Franz nicht geschrien, so hätte K., wenigstens sehr wahrscheinlich, noch ein Mittel gefunden, den Prügler zu überreden.“

[24] KAFKA (2006) , S. 400.

[25] KAFKA (2006), S. 400.

[26] KAFKA (2006) , S. 336.

[27] KAFKA (2006), S.336: „Allerdings hatte er keine Nebeneinkünfte aus Bestechungen oder Unterschlagungen und konnte sich auch vom Diener keine Frau auf dem Arm ins Büro tragen lassen. Darauf wollte K. aber, wenigstens in diesem Leben, gerne verzichten.“

[28] KAFKA (2006) , S. 422 :Er [K.] schlug leicht mit der Hand auf das Federbett neben sich und sagte mit schwacher Stimme: »Das ist ja unbequem und ungesund.« »O nein«, sagte der Maler zur Verteidigung seines Fensters, »dadurch, daß es nicht aufgemacht werden kann, wird, obwohl es nur eine einfache Scheibe ist, die Wärme hier besser festgehalten als durch ein Doppelfenster. Will ich aber lüften, was nicht sehr notwendig ist, da durch die Balkenritzen überall Luft eindringt, kann ich eine meiner Türen oder sogar beide öffnen.« K., durch diese Erklärung ein wenig getröstet, blickte herum, um die zweite Tür zu finden.“

[29] KAFKA (2006), S. 464.

[30] KAFKA (2006), S. 484.

[31] KAFKA (2006) , S. 481.

[32] KAFKA (2006), S. 487f.

[33] KAFKA (2006), S. 479: „Es gibt drei Möglichkeiten, nämlich die wirkliche Freisprechung, die scheinbare Freisprechung und die Verschleppung. Die wirkliche Freisprechung ist natürlich das Beste, nur habe ich nicht den geringsten Einfluß auf diese Art der Lösung. Es gibt meiner Meinung nach überhaupt keine einzelne Person, die auf die wirkliche Freisprechung Einfluß hätte. Hier entscheidet wahrscheinlich nur die Unschuld des Angeklagten.“

[34] Früher erschien das Fenster im Hintergrund der Gemälde, um die Betrachtung einer städtischen Landschaft zu ermöglichen, später im 17. Jahrhundert wird die selbständige Landschaft erscheinen, die sich an das Gemälderahmen als an einem Fensterrahmen sich beziehen wird.

 

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